Du hast jetzt schon einiges über deine Wichtigkeit als Lehrperson erfahren und wir haben uns angesehen, was von Schule nach der Schule außer Bildung noch bleibt und uns für unser Leben prägt.
Heute steckt eines meiner Lieblingsthemen hinter dem Adventskalender-Türchen.
Sich als Lehrer:in den Alltag so leicht wie möglich zu machen.
Alltag darf leichter sein
Nein, ich habe jetzt keine 5 Tipps, für weniger Bürokratie und drei Zaubersprüche, die deine Klasse in eine ruhige und friedliche Gemeinschaft verwandeln.
Doch ich kann dir ein Geheimnis verraten, mit dem du deine Schülerinnen und Schüler schneller dazu bekommst, das zu machen, was du möchtest.
Unruhige Klassen
Bestimmt kennst du diese Situation, es hat geläutet, du gehst in die Klasse und nach der Begrüßung musst du brüllen, weil einfach keine Ruhe einkehrt und du versuchst den Lärm mit deiner Stimme zu übertönen.
Du ermahnst, forderst auf und eher dann mal ruhe ist und alle Arbeiten ist auch schon fast die hälfte der Stunde rum.
Doch oft braucht es länger seinen Willen durch zu setzten, wenn man nicht darauf achtet, was der andere gerade braucht, um den folgezuleisten.
Kinder und Jugendliche sind im Normalfall kooperativ im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
Es wird sich kein Sechsjähriger nach 2 Stunden Unterricht gut konzentrieren können. Und eine 4 Klasse Oberstufe die gerade eine 3-Stündige Schularbeiten hatten, wirst du nicht nach einer fünf-Minuten-Pause dazu bekomme hoch konzentriertet in Physik zu sitzen.
doch werden wir Konkret.
- Eine kurze Geschichte -
Nach dem Läuten betritt Frau Hase ihre 3. Klasse und begrüßt die Kinder mit einem herzlichen „Guten Morgen“.
Nach der Begrüßung versucht sie die Schüler:innen zu beruhigen, doch alle Versuche bleiben ergebnislos.
Die Lautstärke wühlte sie auf und sie war schon recht verzweifelt, als sie beschloss, sich einfach hin zu setzten, sich sammeln und die Kinder einfach zu beobachten.
Ihr viel, auf das viele nicht ruhig sitzen konnten, sie atmete darauf hin tief durch und bat die Kinder auf zu stehen. Sie begann auf der Stelle zu hüfen und als alle mitmachen, drehte sie die Musik auf. Nach fünf Minuten drehte sich wieder ab, bat die Kinder, sich zu setzen und begann mit dem Unterricht.
Warum Klappt es plötzlich?
Frau Hase hat erkannt, dass ihre 3. Klasse Mittelschule nach der Doppelstunde Mathe etwas Bewegung braucht und sich nicht auf Biologie konsentieren kann.
Sie geht jetzt jede Stunde direkt nach der Begrüßung darauf ein, indem sie Musik aufdreht und die Kinder/Jugendlichen sich 5 Minuten einfach nur bewegen können in der Klasse zur Musik, ohne irgendwas leisten zu müssen oder bewertet zu werden.
Die Schüler und Schülerinnen können ihren natürlichen Drang nach Bewegung stillen und so wird es ihnen ermöglicht, konzentrierter dem nachfolgenden Unterricht zu folgen.
Ihr körperlicher Drang nach Bewegung lenkst sie jetzt nicht mehr ab, so ermöglicht Frau Hase den Lernenden leichter mit zu arbeiten. Sich schneller zu beruhigen und sich selbst weniger zu ärgern.
Ändert das Alter der Schüler etwas am Vorgehen?
Nein, es ist völlig unerheblich, ob das jetzt deine 3. Klasse Volksschule, Mittelschule, Gymnasium, höhere oder mittlere berufsbildende Schule oder irgendeine andere Schule ist.
Das Bedürfnis nach Bewegung verändert sich zwar an Intensität und Häufigkeit mit dem Alter der Schüler:innen, die Tatsache, dieses Bedürfnis ausleben zu wollen, jedoch nicht.
Häufige Argumente von Lehrkräften
Lehrer1: Das kostet mir aber Unterrichtszeit! – Die Klasse zu beruhigen dauert meist länger als 5 Minuten. Probiere es aus!
Lehrer2: So kommen wir mit dem Stoff ja nie weiter. – Lieber gebe ich 10 Minuten Unterrichtszeit ab, wenn die Kinder die restlichen 40 Minuten gut konzentriert sind. Anstatt die gesamten 50 Minuten mit der Unkonzentriertheit der Klasse zu kämpfen.
Lehrer3: Das ist Unterricht, dafür sind die Pausen da. – Unterrichtszeit in deine Zeit mir der Klasse, > da gehört Beziehungsarbeit & Klassenmanagement dazu. Und genau das ist es!
Lehrer4: Das ist Biologie und nicht Musik. – Das stimmt, doch Mathe ist sehr kopflastig, der raucht wahrscheinlich. Um ihn „abzukühlen“ sollte ich ihn einige Minuten nicht „benutzen“. Und es gibt fast keine besser Möglichkeit als den Kopf aus zu schalten, als beim Tanzen.
Bedürfnisse im Schulalltag
Während des Schulalltags haben sowohl Lehrpersonen als auch Lernende immer wieder aufkommende Bedürfnisse.
Bedürfnisse sind nicht nur Essen und Trinken, der Toilettengang oder einfach mal Ruhe. Sondern ebenen auch Bedürfnisse wie Sicherheit, Bewegung, Austausch, Aufmerksamkeit, Anerkennung, Autonomie und viele andere.
Meist liegt hinter einer Situation, die den Schülern gegenüber mit Disziplinierung beantwortet wird, einfach ein Bedürfnis, dass gerade nicht erfüllt ist.
Lehrer:innen neigen bei sich selbst oft dazu, ihre eigenen zu ignorieren!
Achtsamkeit
Fangen wir doch an, sowohl unsere eigenen Bedürfnisse als auch die unserer Schüler:innen ernst zu nehmen.
Das ist oft am Anfang ziemlich schwer, daher habe ich für dich eine kleine Übung unten zum Downloaden.
Beachte deine Bedürfnisse und schaffe dir Inseln um ihnen nach zu kommen:
Bedürfnis nach Ruhe oder Stille
- 5 Minuten pause im Freien
- die Pause oder Freistunde in einem ruhigen Raum verbringen
- Arbeitsauftrag für die Schüler:innen
- Traumreise oder Ruhepause für die SuS
Bedürfnis nach Bewegung
- Freistunde spazieren gehen
- Treppen statt Lift
- Bewegungspause mit den Kindern
Probiere doch mal Bedürfnissen deiner Schüler:innen nach zu gehen.
- Ich muss auf die Toilette – Ja, kein Thema geh.
- Susi kann nicht ruhig sein – Möglichkeit zur Kommunikation schaffen.
- Peter kann sich im Stehen besser konzentrieren – dann lernt er eben in stehen.
- Leonie hat eine Kappe auf und möchte es nicht abnehmen – die Lehrerin akzeptiert das und sucht nach der Stunde das Gespräch hier, erklärt die Schülerin beim selbst Färben der Haare gestern Abend Leonie etwas passiert ist, die Haare haben einen Blaustich.
Kinder und Jugendliche sind im Normalfall kooperativ im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
Die Schüler und Schülerinnen können ihren natürlichen Drang nach Bewegung stillen und so wird es ihnen ermöglicht, konzentrierter dem nachfolgenden Unterricht zu folgen.
Während des Schulalltags haben sowohl Lehrpersonen als auch Lernende immer wieder aufkommende Bedürfnisse.
Lehrer:innen neigen bei sich selbst oft dazu, ihre eigenen zu ignorieren!
Meist liegt hinter einer Situation, die den Schülern gegenüber mit Disziplinierung beantwortet wird, einfach ein Bedürfnis, dass gerade nicht erfüllt ist.
Unterrichtszeit in deine Zeit mir der Klasse, > da gehört Beziehungsarbeit & Klassenmanagement dazu.
Ich weiß, dass Kinder und Jugendliche sind kooperativ im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
Wenn ich die wichtigsten Bedürfnisse der Schüler und Schülerinnen befriedig sind, können sie sich besser auf den Unterricht konzentrieren und kooperieren eher.
Während des Schulalltags haben sowohl ich als auch meine Schüler:innen immer wieder aufkommende Bedürfnisse.
Ich nehme meine Bedürfnisse ernst und schaffe mit Inseln, um sie wahrzunehmen.
Mit ist bewusst, dass hinter einer Situation, die ich den Schülern gegenüber mit Disziplinierung beantworte, meist ein Bedürfnis steckt, dass gerade nicht erfüllt ist.
Unterrichtszeit ist meine Zeit in mir meiner Klasse, hier hat Beziehungsarbeit & Klassenmanagement auch seinen Platz.
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